Folge 7: Als First-generation-academic in die Physik und zum PhD - ein Gespräch mit Fabio Rimek und Felix Schaumburg

Shownotes

Die AG Lorke, in der Fabio und Felix arbeiten. Arbeiterkind, eine Website mit vielen hilfreichen Informationen zum Studieneinstieg als Arbeiterkind. Probestudium an der Uni Duisburg-Essen. Hintergründe zu Quantenpunkten und dem Auger-Meitner-Effekt.

Kommentare (1)

Sonnenschein

„Warum brauchst du Abitur, bei uns hat keiner Abitur“ sagte meine Mutter, als ich, 22jährig, meinen Job kündigen und Abitur machen wollte. Unterstützung bekam ich auch von Freundinnen nicht. Die 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums war hart, war ich doch 6 Jahre raus aus der Schule. Letztendlich habe ich ein 1er Abitur gemacht. Ich hatte die Note immer mit Fließ begründet, bis eine Therapeutin sagte, man würde mit Fleiß allein kein 1er-Abi machen. Nie zuvor hat mir jemand gesagt, dass ich intelligent bin – ich war Arbeiterkind, da ist man nicht intelligent. Ich habe es durchgezogen: Abitur, Studium, Diplom, Auslandsaufenthalt. Jetzt arbeite ich in der IT einer Universität. Was mir immer wieder auffällt ist die Sprache. Ich habe nicht diese geschliffene Sprache, die perfekte Formulierung meiner KollegInnen. Und während ich einen Sachverhalt in wenigen Sätzen schildere, wiederholt ein Kollege meine Aussage in langen Ausschweifungen. Oder das praktische Denken: mit meinem klaren, praktischen und logischen Denken erstaune ich meinen Kollegen immer wieder, der manches recht umständlich angeht und auf meine einfache Lösung überhaupt nicht gekommen wäre. Ich stelle Fragen, auf die andere nicht gekommen wären „du mit deinen Fragen“ sagt mein Chef „aber du hast recht.“ Ich habe meinen Weg gemacht, trotzdem wird mir immer wieder meine nichtakademische Herkunft bewusst. Liebe Grüße

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